Baustein 1 Baukultur und Stadtbild
Ziel: Der Baustein zielt auf die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Fachwerkstädten die baukulturelle Qualitätsansprüche - insbesondere in Verbindung Altbausanierung/Neubau - beispielhaft umsetzen und damit einen Beitrag zur zeitgemäßen Modernität im Stadtbild von Fachwerkstädten leisten. Die Beiträge sollen innovative architektonische und städtebauliche Lösungsvorschläge entwickeln und im Beitrag zur Fachwerktriennale erproben. Ebenso sollen sie sich mit Konzepten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen zum „Neubau in Fachwerkstädten“ (Förderregularien, Kosten, bauordnungsrechtliche Auflagen, Denkmalschutz) auseinandersetzen.
Baustein 2 Quartiersgemeinschaften, Wohnen und Einzelhandel in der Innenstadt
Ziel: Entwicklung von integrierten Konzepten des Stadtumbaus, insbesondere im Rahmen von Quartiersgemeinschaften und der Umnutzung von Gebäuden, welche die demographischen Veränderungen aufgreifen sowie Wohnen und Einzelhandel in Nutzungsmischung realisieren. Hierbei sollen vorliegende Erfahrungen aus den Programmen des „Stadtumbaus“ aufgegriffen und fortgeführt werden. Besonderes Augenmerk soll auf die Koordination von Nutzer- und Eigentümerinteressen und deren Berücksichtigung in den Planungsprozessen gelegt werden. Konzepte von privaten Initiativen zum Leerstandsmanagement und Zwischennutzungen stehen hier im Mittelpunkt.
Baustein 3 Stadtentwicklungsfonds, Stiftungen und neue Trägermodelle
Instandsetzungs- und Modernisierungsdefizite im Gebäudebestand lassen sich in Zukunft nur durch eine intensivere Mobilisierung privaten Kapitals beheben. Kleinteilige Eigentümerstrukturen und die zunehmend älter werdenden Eigentümer mindern die Investitionsbereitschaft. Im Rahmen der Fachwerktriennale 2009 haben die Städte Helmstedt und Melsungen bereits Modelle für Eigentümergemeinschaften in Verbindung mit kommunaler Denkmalstiftung sowie eines revolvierenden kommunalen Stadtentwicklungsfonds erfolgreich erprobt. Beiträge der Fachwerktriennale 2012 sollen diese Ansätze aufgreifen, Pilotprojekte fortentwickeln und soweit wie möglich mit laufenden Programmen der Europäischen Strukturfonds, des Bundes und der Länder verknüpfen.
Baustein 4 Energieeffiziente Fachwerkstadt
Die spezifische bautechnische Ausgangslage in Fachwerkstädten erfordert Lösungsansätze, welche über gebäudebezogene Ansätze hinausgehen und auf der Ebene von Baublöcken und Quartieren ihre Energieeffizienz unter Beweis stellen. Die Fachwerktriennale 2012 beabsichtigt die zahlreichen Einzelinitiativen zu bündeln.
Baustein 5 Neue Ansätze im Tourismus
Ziel ist die Erschließung neuer touristischer Zielgruppen. Fachwerkstädte gelten generell als attraktiver Anziehungspunkt für Touristen und sind in vielfältige Aktivitäten der touristischen Vermarktung eingebunden. Dennoch ist festzustellen, dass insbesondere auf Tages- und Kurzzeittouristen ausgerichtete Angebote vor allem saisonale Effekte haben und Nutzungskonflikte mit sich bringen. Es stellt sich somit die Frage, wie sich hochwertige und saisonal unabhängige touristische Segmente überregional – und in Zeiten des Flugpendelns auch international – erschließen lassen. Vorüberlegungen hierzu hat u. a. die Stadt Stolberg im Harz angestellt und kann auf erste Erfolge bei der Vermittlung von Zweitwohnsitzen insbesondere von Berliner Bürgern verweisen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch die Stadt Wanfried im Werratal, welche einige niederländische Staatsbürger dazu bewegen konnte, ihren Zweitwohnsitz in Nordhessen zu nehmen. Saisonal übergreifend sollen auch Fahrrad- sowie Wandertouristen konkret als neue Zielgruppe für die historischen Fachwerkstädte gewonnen werden, da diese auch die Vor-, und Nachsaison abdecken.
Baustein 6 Integrierte Entwicklungsansätze für Stadt und Region
Insbesondere in den schrumpfenden Teilregionen Deutschlands haben die Fachwerkstädte zentralörtliche Funktionen. Ziel der Fachwerktriennale ist es, Konzepte zu entwickeln, welche Fachwerkstädte in ihrer funktionalen Ausstattung stärken und zugleich ihr regionales Identifikationspotenzial in Wert setzen.
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